Sobald man zum ersten Mal ein Kind in die Welt setzt, steht man plötzlich vor der schönsten, aber auch verantwortungsvollsten Aufgabe des Lebens. Der neue Lebensabschnitt bringt viele Veränderungen mit sich.
Vor allem in diesen Bereichen habe ich das sehr stark gespürt:
Alltag
Von heute auf morgen hatte ich weniger Zeit für mich und meinen Partner, aber gleichzeitig mehr Aufgaben, die im Haushalt zu erledigen sind. Es wird schnell sehr deutlich, wie viel Zeit das eigene Kind in Anspruch nimmt, ohne danach zu fragen. Natürlich ist es die schönste Aufgabe, sich um das eigene Kind zu kümmern. Trotzdem habe ich schon sehr schnell festgestellt, dass mein Kind viel Aufmerksamkeit, Geborgenheit und Liebe benötigt und andere Dinge teilweise tagelang auf der Strecke bleiben.
Perspektive
Mit der Geburt des eigenen Kindes gibt es auch kein ich mehr. Wenn ich nun mit Freunden oder Familie spreche, rede ich von wir – meinem Sohn und mir. Das ist schön, denn dadurch realisiert man erst, dass meine jetzt eine kleine Familie hat und damit einhergehend auch andere Einstellungen zu gewissen Themen im Leben.
Gefühlswelt
Schon mit Beginn der Schwangerschaft habe ich den Gefühlscocktail in mir wahrgenommen. Mit Säugling auf dem Arm spüre ich Tag für Tag mehr, wie das Band zwischen uns wächst. Nicht nur zwischen mir und meinem Kind, sondern auch zu meinem Mann. Während die Anfangsphase für uns alle sehr anstrengend und zu großen Teilen schlaflos war, habe ich schon dort festgestellt, dass auch mein Mann ein Glück empfindet, welches er sich vorher in dieser Ausprägung vermutlich nicht hat vorstellen können. Zusammen an einem Strang zu ziehen ist nicht nur notwendig, sondern macht auch Spaß, denn jeder von uns ist mal überfordert oder erschöpft. Umso wichtiger, dass wir füreinander da sind.
Die Beziehung zu dem eigenen Partner ändert sich spürbar. Das liegt sicher am Zeitmangel genauso wie an den Gedanken, die nun zu einem großen Teil von dem Familienzuwachs bestimmt werden. Auch der Alltag wird durch das Hunger- und Schlafbedürfnis des Babys herum organisiert. Mein Mann und ich empfinden das allerdings nicht als großen Einschnitt, denn letztlich haben wir viel Spaß, für unseren Sohn da zu sein. Ich habe festgestellt, dass es wichtig ist, gewisse Muster und Kommunikation aus der Zeit vor der Schwangerschaft aufrecht zu erhalten und sich auch regelmäßig über Dinge zu unterhalten, die den Partner fernab vom Thema Baby beschäftigen.