Urlaub mit Kleinkind: Travelhacks Roadtrip-Edition

Urlaub mit Kleinkind

8 Tipps für einen entspannten Urlaub mit Kleinkind

Manches ändert sich auch nach der Geburt eines Kindes kaum, anderes allerdings ist auf einmal ganz anders als zuvor. Der Urlaub mit Kleinkind kann, muss aber nicht unbedingt zu Letzterem gehören.

Wir haben mit unserem 14 Monate alten Sohn einen Roadtrip unternommen: Von San Francisco über Vancouver nach Seattle. Zwei Länder und drei Bundesstaaten haben wir auf unserer Reise besucht und dabei um die 2300 km zurückgelegt. Wir haben große Metropolen gesehen, filmreife Küstenstraßen befahren, sind auf Bergen gewandert und haben am Strand gespielt, haben Nationalparks erkundet und am Fjord gepicknickt, zu live-gesungener Countrymusik Kaffee getrunken und aus Versehen vegane Burger gegessen und uns dabei mit dem Auto, Fähren, Wassertaxis, Motorbooten und Gondeln fortbewegt. Immer nicht nur dabei, sondern mittendrin: unser kleiner Sohn.

Was wir aus dieser einmaligen Reise an Know-how mitgenommen haben, möchten wir gern weitergeben. Und vielleicht kann sich ja die oder der ein oder andere von euch dadurch so manchen Stress ersparen.

#1 Home is where your Bed is

Für einen zweiwöchigen Hotelaufenthalt vermutlich nicht unbedingt nötig, für einen Urlaub wie unseren allerdings unersetzlich: Das Deryan Reisebett in Form eines Pop-up-Zeltes. Wenn ihr, wie wir, vorhabt, auf eurer Reise häufiger den Aufenthaltsort zu wechseln, können wir euch nur allerwärmstens empfehlen, dieses Babyreisebett der niederländischen Marke Deryan mitzunehmen. Es ist nicht nur praktisch und um einiges leichter und platzsparender als ein gewöhnliches Reisebett. Es ist auch kinderleicht und blitzschnell auf- und abbaubar. Das macht den Urlaub mit Kleinkind deutlich entspannter. Ähnlich einer Pop-up Strandmuschel wird das Deryan Reisebett geworfen und baut sich somit selbst auf. Auch die dazugehörige Isomatte ist selbstaufblasbar.

Wenn man im Urlaub mit Kleinkind häufig unterwegs ist, lohnt sich der Kauf eines Reisezelts.

Der allergrößte Vorteil allerdings, den wir in diesem Babyreisebett sehen, ist der, dass euer Schatz damit einen Teil Zuhause mit auf Reisen nehmen kann. Wie in einer Art Höhle kann euer Kleines somit friedlich in einer gewohnten Umgebung schlafen, wenn schon alles andere sich täglich ändert. Das Deryan Reisebett ist die Konstante und ein Rückzugsort auf einer so abwechslungsreichen Reise und gibt eurem Kleinkind Sicherheit und Geborgenheit. So hatte unser Sohn keinerlei Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen, egal an welchem Ort. Ein weiterer Vorteil: Bei der Suche nach geeigneten Unterkünften auf eurer Reise braucht ihr euch über geeignete Schlafmöglichkeiten für euren Schatz keine Gedanken zu machen!

#2 Das Geheimnis liegt in den Sitzen

Die erste Frage, wenn man mit Baby oder Kleinkind in den Urlaub fliegt, ist häufig:     eigener Sitzplatz oder Schoß der Eltern? Wir haben uns für den Schoß entschieden. Wir kennen unseren Kleinen und wissen: Er hätte keine zehn Minuten der zehnstündigen Flugzeit in seinem eigenen Sitz verbracht. Geht es euch auch so, können wir aus eigener Erfahrung empfehlen, euch schnellstmöglich einen extra für Familien mit Baby und/oder Kleinkind ausgelegten Sitz mit extra viel Beinfreiheit und Einhängebettchen zu sichern. Da die Maße dieser Babybetten von Fluggesellschaft zu Fluggesellshaft unterschiedlich sind, ist es sinnvoll euch vorab zu informieren, in welches Bettchen euer Kleines bei Antritt der Reise noch passen wird und eventuell demnach eure Flüge zu buchen.

Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Lufthansa gemacht, die auch vergleichsweise älteren, also folglich größeren und schwereren Kindern eine Schlafmöglichkeit bietet. Zudem waren wir hier von dem wirklich großzügigen Fußraum begeistert. Ist doch klar, dass euer Kleinkind keine zehn Stunden am Stück auf eurem Schoß sitzen möchte. Unser Sohn konnte vor unseren Plätzen sitzen, stehen, krabbeln, spielen und sogar ein paar Schritte laufen. Dieser Luxus hat für uns den Unterschied gemacht. Wenn man zu Zweit plus Kleinkind reist, kann es auch tatsächlich von Vorteil sein, zwei Pläzte in einer der Dreierreihen am Rand des Flugzeugs zu buchen. Unserer Erfahrung nach blieb der dritte Platz hier immer frei, so dass man als Familie extra viel Platz hat.

#3 Das Ziel ist das Ziel

Wer auch immer die Weisheit “Der Weg ist das Ziel” in die Welt gesetzt hat, hatte garantiert keine Kinder! Denn wer – so wie wir – schon viele längere Autofahrten mit seinem Kleinkind unternommen hat, der weiß: Man kann nie wissen, was kommt. Unser Kleiner fährt zuhause oft längere Strecken. Stundenlanges Autofahren macht ihm normalerweise nicht viel aus. Meistens schläft er den Großteil der Zeit. So haben wir bei der Reiseplanung für unseren Urlaub mit Kleinkind keine großen Sorgen gemacht, dass die teilweise längeren Fahrtzeiten zwischen manchen Destinationen auf unserer Reise problematisch werden könnten.

Falsch gedacht! Unsere Maus schrie wie am Spieß, quengelte viel und schlief kaum. Der Grund? Wir wissen es bis heute nicht genau. Vielleicht einfach eine spontane Laune, vielleicht zum Teil der Jetlag, vielleicht ein Schub, vielleicht aber auch der äußerst billig und unbequem aussehende Kleinkind-Kindersitz, den wir zu unserem Auto dazugemietet hatten. Der Comfort war sicherlich nicht vergleichbar zu unserem eigenen Modell, in dem unser Sohn gemütlich und gepolstert, wie in einem Stressless-Sessel sitzt.

Die Moral von der Geschicht:
Versucht auch bei einem Roadtrip keine allzu langen Strecken einzuplanen und rechnet ausreichend Pausen mit ein!

#4 Take it Easy!

Falls es allerdings doch zu der ein oder anderen Stresssituation kommt (und das wird es!), nehmt es leicht. Ihr seid im Urlaub! Setzt euch nicht mit den Idealen unter Druck, die ihr im heimischen Alltag so konsequent versucht zu leben. Eine Reise ist eine Ausnahmesituation und so sollten hier auch teilweise Ausnahmen gemacht und zur Not auch mal zwei Augen zugedrückt werden. Euer Kind darf eigentlich kein Fernsehen und erst recht nicht mit dem iPad spielen? Nun schreit es aber nunmal im Auto stundenland wie am Spieß. Das Resultat: Ein vollkommen gestresstes, verzweifeltes Kind und vermutlich noch gestresstere, verzweifelte Erwachsene am Rande des Hörsturzes. Es veruteilt euch niemand, wenn ihr nun doch das iPad herausholt und euer Kleinkind “Pets” schauen lasst!

Eigentlich soll euer Kleinkind noch keinen Zucker essen, in eurem Reiseland enthalten Snacks für Kleinkinder aber leider viel mehr Zucker als in Deutschland? Wie gesagt: Ihr seid im Urlaub und euer Kind auch! Vielleicht esst ihr ja selbst auch das ein oder andere Eis mehr!? Wenn ihr viel unterwegs und auf kleine Snacks angewiesen seid, macht euch keinen unnötigen Stress und ärgert euch nicht über Dinge, die ihr nicht ändern könnt. Und sollten die Gewissensbisse doch zu stark sein: Bananen sind – das wissen vermutlich alle Eltern – der praktischste und gesündeste Reisesnack und es gibt sie überall zu kaufen.

#5 Eine für jede Gelegenheit

Vorab war ich etwas unsicher, ob zwei Tragen und ein Buggy für unseren dreiwöchigen Urlaub mit Kleinkind nicht vielleicht etwas übertrieben wären. Wir haben dann doch alles mitgenommen und waren am Ende heilfroh, dass wir uns so entschieden haben. Je nach Art eurer Reise, benötigt ihr vielleicht unterschiedliche Transportmöglichkeiten für euer Kleinkind. Ein Buggy ist sicherlich nie verkehrt, vor allem, wenn man auch im Alltag daran gewöhnt ist, sein Kind nicht ständig zu tragen. Trotzdem kommt selbst der sportlichste Buggy irgendwann an seine Grenzen.

Für lange Wanderungen durch unebenes Terrain oder Strandspaziergänge eignen sich Babytragen einfach besser. Doch auch hier gibt es unterschiedliche Modelle mit unterschiedlichem Nutzwert. Als unser Sohn noch sehr klein war, haben wir die Babytrage von Ergobaby sehr häufig genutzt, doch in letzter Zeit sind wir von der Babytrage von MiniMeis so begeistert, dass sie natürlich auch in unserem Urlaub mit Kleinkind nicht fehlen durfte. Wir hatten sie eigentlich täglich in Gebrauch, da sie sich vor allem für längere Wanderungen super eignet. Zusammengeklappt passt sie auch in die Körbe der meisten Kinderwagen, so dass wir häufig beides dabei hatten und immer mal wieder wechseln konnten. Gegenüber herkömmlichen Babytragen sehen wir bei der Schultertrage von MiniMeis viele Vorteile.

Wir sind so froh, neben dem Buggy noch unsere Schultertrage von @minimeis mit in den Urlaub genommen zu haben. Manche Orte sind mit Buggy einfach schlichtweg nicht begehbar 😆 Wie zum Beispiel diese super coole Hängebrücke in Squamish, Kanada! Von hier oben hat man einfach den traumhaftesten Blick auf den Fjord, die Berge und die Wälder ringsherum 😍 #minimeis #unterwegs #schultertrage #papaundsohn #familie #familienzeit #familienleben #familienurlaub #mamaleben #mamablogger #mami2017 #lebenmitkindern #reisenmitkindern #reiselust #kanada #canada #beautifulbritishcolumbia #squamish #squamishisawesome #seatosky #seatoskygondola #elternzeit #elternsein #papaleben #explorebc #explorecanada #exploresquamish #exploretheworld #travel @minimeisdeutschland

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Zum einen sitzt das Kleinkind hier quasi auf den Schultern des Elternteils. Es hat somit einen besseren Ausblick und folglich bessere Laune. Außerdem stellte sich diese Art, das immer schwerere Kind zu tragen für uns auch als bequemer und rückenschonender heraus. Und auch an wärmeren Tagen sehen wir einen klaren Vorteil an der Babytrage von MiniMeis: Da man hier weniger Körperkontakt mit dem Kind hat, ist es sowohl für Kind als auch für Elternteil angenehmer und nicht so heiß. Wenn es darum geht, im Flugzeug mal mit dem Kind ein wenig auf und ab zu laufen oder das müde Kind in den Schlaf zu wippen, ist allerdings für uns die Babytrage von Ergobaby noch immer unschlagbar, weshalb es unserer Ansicht nach empfehlenswert ist, beide Alternativen mit auf eine längere Reise zu nehmen.

#6 Die Location macht den Urlaub

Früher war es uns fast egal, wie unsere Unterkunft auf einem Roadtrip wie diesem ausgesehen hätte. Ohne Kind war man ohnehin den Großteil des Tages und auch des Abends unterwegs und verbrachte meist nur die Nacht im Hotelzimmer. Wenn man aber einen Urlaub mit Kleinkind plant, ist das eine ganz andere Sache! Gerade weil wir so viel unterwegs waren, brauchten wir zwischendurch dringend kleine Erholungspausen, um unserem Sohn etwas Ruhe zu ermöglichen und auch um selbst ein wenig zu entspannen.Und wer kleine Kinder hat weiß, dass auch die Abendplanung nicht mehr unbedingt genauso ist, wie früher.

Wir entschieden uns deshalb statt 08/15-Hotels für Airbnb und sind komplett begeistert von dieser Art des Reisens! Für den gleichen Preis, den wir in einer Standart-Hotelkette bezahlt hätten, haben wir ein paar wirklich einmalige und spektakuläre Unterkünfte bezogen. Vom Backsteinloft mit Dachterasse über ausgebauter Hippie-Garage mit Garten und Whirlpool mit Blick aufs Meer bis hin zum ultramodernen Apartment mit Glasfront im 34. Stock war alles dabei.
Die Vorteile von Airbnb sind klar: Man hat mehrere Räume und Rückzugsmöglichkeiten, so dass nicht immer gleich beide wach sein müssen, wenn das Kleinkind um 6 Uhr morgens aufwacht und beschäftigt werden will.

Außerdem hat man eine voll ausgestattete Küche und kann so auch mal selbst kochen, anstatt jeden Tag essen zu gehen. Die meisten Unterkünfte verfügen außerdem über Waschmaschine und Trockner – ein klarer Vorteil vor allem bei längeren Reisen! Und der für uns wichtigste Vorteil: Man hat nicht immer das Bedürfnis wegzugehen oder hockt abends möglichst still im kleinen Hotelzimmer, damit das Kind nicht aufwacht. Wir konnten die Abende richtig schön ausklingen lassen und sobald unser Kleiner schlief die Sonnenuntergänge auf der Dachterasse oder im Whirlpool genießen oder vom 34. Stock aus die Lichter Vancouvers bei einem Wein langsam angehen sehen – wirklich einmalig.

#7 Unterschätzt den Jetlag nicht!

Wenn wir eine Sache bei unserem nächsten Urlaub mit Kleinkind anders machen würden, dann dies: Wir würden nicht wieder von Anfang an direkt durchstarten, sondern es etwas langsamer angehen – vor allem falls wir uns wieder einen Urlaubsort mit Zeitunterschied aussuchen sollten. Wir kamen am Nachmittag in San Francisco an und sind am nächsten Tag direkt weiter gen Norden gefahren. Die erste richtige Verschnaufpause gönnten wir uns erst an Tag 4. Das war vor allem wegen des neunstündigen Zeitunterschieds und des daraus resultierenden Jetlags anstrengend für uns alle. Wir würden deshalb allen raten, mindestens die ersten drei Tage am selben Ort zu bleiben und sich erst einmal vom langen Flug und vom Jetlag zu erholen, bevor der richtige Roadtrip beginnen kann!

#8 Doublecheck everything!

Unser Kleiner hat kurz vor unserer Abreise so richtig Laufen gelernt. Nun kommt er auf einmal überall ran und ist flink genug, in Rekordzeit Chaos anzurichten. Seit dem bleibt nichts mehr lange am selben Ort. Dinge verschwinden auf einmal, Spielsachen landen im Müll, Socken in der Toilette. In allen möglichen Schubladen und Kisten finden sich verschollene Gegenstände wie Löffel, Uhren, Fernbedienungen oder ähnliches. Diese Entwicklung stellte uns im Urlaub mit Kleinkind auf eine neue Herausforderung: Vor jeder Abreise mussten sämtliche Schränke und Behältnisse überprüft werden, damit auch ja nicht die Sonnenbrille in der Küchenschublade zurückbleibt.

Und auch andersherum mussten wir unser Gepäck nach Dingen absuchen, die nicht uns gehörten. Dies merkten wir spätestens, nachdem wir Tage später einen wirklich hübschen, nicht ganz billig aussehenden Holzuntersetzer aus der vorherigen Unterkunft zufällig im Kinderwagenkorb fanden. Nun ja, so hat unser Kleiner für ein ganz besonderes Souvenir aus Vancouver Island gesorgt…unser Hinweis aber deshalb an alle mit Kleinkind Reisenden: Doublecheck everything!!!

So, dies waren nun also unsere Travelhacks für einen entspannten Urlaub mit Kleinkind. Wir hoffen, die ein oder andere Erfahrung kann euch bei eurer eigenen Reiseplanung behilflich sein und freuen uns natürlich immer sehr über Feedback! Eine tolle Reisezeit euch allen!

Welche Erfahrungen hast du gemacht?
Schreib es in die Kommentare! 😉

Du bist hier: 8 Tipps für einen entspannten Urlaub mit Kleinkind. Weitere Informationen zum Familienurlaub findest du hier.


Urlaub mit Kleinkind: Travelhacks Roadtrip-Edition
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2 KOMMENTARE

  1. Hallo, durch Zufall bin ich auf deinen Blog gestoßen und lese mit riesiger Begeisterung eure Roadtrip-Erlebnisse. 🙂

    Wir haben mit unserer Tochter drei Wochen lang die Westküste erkundet (da war sie 9 Monate alt) und im Mai ging es für vier Wochen mit inzwischen fast 2,5 jährigem Kind an die Ostküste.
    Den Punkt mit dem Jetlag kann ich absolut bestätigen, früher hatte ich kaum welchen, seitdem ich Mama bin, umso mehr. Wir haben bei beiden Trips an der jeweils ersten Station (San Francisco und New York) jeweils einen Tag mehr eingeplant, um uns akklimatisieren zu können.

    Was ich leider gar nicht bestätigen kann, ist Airbnb: Wir haben zwar absolut tolle, aber leider unbezahlbare Wohnungen gefunden, obwohl wir es gerne mal ausprobiert hätten.

    Viele liebe Grüße!

    • Liebe Martina,

      vielen Dank für deinen Kommentar und die Schilderung deiner Erfahrungen! Die Ostküste steht bei uns auf jeden Fall auch noch an.

      Bezüglich Airbnb ist uns auch aufgefallen, dass es durchaus viele teure Angebote gibt, aber teilweise haben wir auch tolle Unterkünfte mit Whirlpool und gehobener Ausstattung für 80 Dollar pro Nacht gefunden. Allerdings haben wir auch schon recht früh gebucht, vielleicht haben wir deshalb ein paar Schnäppchen machen können.

      Liebe Grüße
      Kenja

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